Ägyptische Hieroglyphen in Australien. Haben die Ägypter Australien entdeckt?

Ägyptische Hieroglyphen in Australien

 

In der Nähe von Gosford, Australien wurden in einer Felsspalte verschiedene ägyptische Hieroglyphen gefunden. Nach einer Übersetzung von Raymond Johnson kam man zu folgender Übersetzung:

»Während zwei Jahreszeiten ging er westwärts, müde, aber stark bis zum Ende.
Immer betend, freudvoll und Insekten schlagend. Er, der Diener des Gottes, sagte, Gott brachte die Insekten, Er umrundete Hügel und Wüsten, bei Wind und Regen, ohne Seen in der Nähe.

»Die Schlange biss zweimal, diese Untertanen des göttlichen Herrn Chufu, dem Mächtigen von Unterägypten, Herr der beiden Äxte, nicht alle sollten zurückkehren.
Wir müssen vorwärtsgehen und nicht zurück schauen. All die Bäche und Flussbette sind trocken.
Unser Schiff ist beschädigt und mit Seilen verankert. Der Tod wurde durch die Schlange verursacht.
Wir gaben Eidotter aus der Medizintruhe und beteten zu Aton, dem Verborgenen, für den er zweimal geschlagen war. Wir umgaben den Seiteneingang der Grabkammer rundum mit Steinen.
Wir richteten die Grabkammer nach den westlichen Himmeln aus«.

Er wurde getötet, während er die goldene Falken Standarte ins fremde Land trug, Berge überquerte und Wüsten und Wasser entlang des Weges.
Er, der zuvor starb, wurde hier hingelegt zur ewigen Ruhe. Möge er ewig leben.
Er wird nie wieder bei den Wassern der geheiligten »MER« stehen.
Es gab einen Graben um die Pyramide, genannt Wasser der »MER«.

Die drei Türen der Ewigkeit wurden am Ende der königlichen Grabstätte verschlossen und versiegelt.
Wir legten daneben einen Topf, als Opfergabe, sollte er von der Grabstätte erwachen.
Getrennt von der Heimat ist der königliche Körper.
Hier wird die außergewöhnliche Geschichte des Todes und das Begräbnis von Lord Djes-eb‘
einer der Söhne des Pharaos Ra Djedef eingeritzt.

Das beschriebene Grab jedoch wurde nie gefunden.

 

Klassische Erklärung

Bei den Gosford oder auch Hunter Valley Hieroglyphen handelt es sich um einen Hoax. Schon früher wurde in dieser Gegend angeblich Hieroglyphen gesehen. Bestätigt sind sie seit den 60iger Jahren. Auffällig sind folgende Punkte:

  • Es gibt mehrere Fantasieglyphen die keinerlei Bedeutung haben.
  • Die Glyphen sind anders als ägyptische Glyphen in einem heillosen Durcheinander auf die Felswand gekritzelt.
  • Ägyptische Hieroglyphen sind ausnahmslos in durchdringungsfreien Würfelchen aus 1-4 Zeichen angeordnet.
  • Figuren in Hieroglyphen geben die Lesrichtung des Textes an, indem sie alle in die Richtung sehen, aus welcher der Text gelesen werden muss. Bei den Gosfordglyphen sehen die Figuren aber in alle Richtungen.
  • Wegen dem Durcheinander kann daraus kein Text entstehen. Also auch nie etwas wirklich geschrieben worden sein.
  • Kartuschen sehen anders aus und es gibt keinen einzigen Hinweis auf derartige Kartuschen.
  • Hieroglyphen wurden ganz anders aufgeführt, meist als positives oder negatives Relief aber nicht in Umrisszeichnung.
  • Verschiedene Hieroglyphen durchschneiden Flechten auf dem Felsen. Einige sind nach den Flechten entstanden, andere wiederrum vor den Flechten. Ein Hinweis darauf, dass die Zeichen niemals gleichzeitig angebracht wurden.
  • Es gibt mehrere Anachronismen (Hieroglyphen aus einer falschen Zeit). Glocke (Neuzeit), Ufo(Neuzeit), Osiris auf dem Bett (18.Dynastie), Gans/Sonne (6.Dynastie)

Zu guter Letzt wurde auch ein Mann rumänischer Abstammung verhaftet, der Hieroglyphen in dem Nationalpark in Steine meißelte. Eigentlich sind die drei »Kartuschen« das Einzige, was sich übersetzen lässt. Die angebliche Übersetzung durch Raymond Johnson ist eine freie Erfindung.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich hier um eine sehr plumpe Fälschung ägyptisierender Symbole handelt. Viele Symbole wie die Glocke und das Ufo haben überhaupt keinen ägyptischen Hintergrund und zeigen, aus welcher Ecke der Grenzwissenschaft die Fälscher kamen.

Literatur

  • HAUSDORF, H. (2008). Nicht von dieser Welt Dinge, die es nicht geben dürfte. München, Herbig.
  • FEDER, K. L. (2010). Encyclopedia of dubious archaeology: from Atlantis to the Walam Olum. Santa Barbara, Calif, Greenwood.

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