Dingir, das sumerische Zeichen für die Götter, ist laut Sitchin eines der ältesten Hinweise auf die raumfahrenden Anunnaki. Er fand heraus1, dass in alten Texten Dingir aus folgenden Zeichen zusammengesetzt wurde.

 Wobei DIN für „die Gerechten“, „die Hellen“ steht und GIR für „von der Spitze“ oder eben „von der Rakete“. Wenn nun dieses Wort DIN.GIR geschrieben wurde, dann wurde eben diese Rakete nachgebildet. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Ähnlichkeit zu den Apollo-Raketen und die Merkury Kapsel. Eine Erinnerung an dieses Prinzip von DIN.GIR als Raumfahrzeug der Anunnaki lässt sich auch auf einer nur schlecht erhaltenen Wandmalerei im Grabmal des Huy, indem man auch das Zeichen DIN im unteren Bereich sieht und im oberen Bereich das GIR als Kapsel erkennen kann.

Bild aus dem Grabmal des Huy Viezekönig von Kusch
Bild aus dem Grabmal des Huy, Vizekönig von Kusch.

 

 

Klassische Erklärung

Dingir ist tatsächlich ein Zeichen, welches sumerischen Götternamen vorangestellt wird, aber auch heiligen Gegenständen und heiligen Orten. Dies wird in der Transkription mit einem hochgestellten D dargestellt. zB. DNingirsu. Jedoch sieht das sumerische Zeichen für DINGIR ganz anders aus.

Es ist auch kein Wort, sondern ein sogenannter Determinativ. Dieser wurde zwar gelesen, aber nicht ausgesprochen. Es handelt sich lediglich um ein Zeichen, damit der Leser wusste, dass das Folgende ein göttlicher Name war. Ähnliche Zeichen gibt es für Pflanzen, Tiere und Menschen. Diese Zeichen wurden eingeführt, da die sumerischen Zeichen durchaus verschiedene Wörter bilden konnten, stellte man ein Determinativ davor, wusste man, aus welchem Bereich dieses Wort war.

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang hier die von Sitchin postulierte Kombination der beiden Zeichen. Erstmal muss man Sitchin hier korrigieren, denn die richtige Transkription ist de2 und gir2. Die tiefgestellte Zahl gibt dabei an, um welches Gir und De es sich dabei handelte, denn die Sumerer kannten mehrere Zeichen für diese Laute und diese hatten verschiedene Bedeutungen. Sitchin erklärt, dass sein Zeichen aus einer Zeit stammt, in der die Schrift noch nicht vollständig entwickelt war. Dies widerspricht eklatant dem Vorkommen der Silbe de2, diese kommt erst in der Akkadzeit auf, weswegen eine frühere Symbolik ausgeschlossen ist.

Schauen wir uns nun auch noch die Bedeutung der beiden Symbole an. Am besten nimmt man für eine solche Untersuchung das frei im Internet stehende Pennsylvania Sumerian Dictionary

 

de2

 * de2 (BRING) „to bring, carry“ Akk. babālu

 * de2 (POUR) „to pour; to winnow“ Akk. Å¡apāku; Å¡aqû

 * de2 (SHAPE) „to shape, create“ Akk. patāqu

 

gir2

  * sword, dagger Akk. naglabu „razor, shaving blade“; patru „sword, dagger“.

 * scorpion

 * razor

 Die Kombination beider Zeichen de2gir2 ergibt kein bekanntes Wort, dies kann leicht in verschiedenen Wörterbüchern nachgeschlagen werden2.

Grabmal des Huy Darstellung eines Pantherfelles (als Tribut aus Nubien)
Grabmal des Huy Darstellung eines Pantherfelles (als Tribut aus Nubien)

 

Ähnlich verhält es sich mit der Wandmalerei im Grabmal des Huy. Wie wir auf den ganzen Bildern im Grab erkennen können, handelt es sich fast ausschließlich Darstellungen von Nubiern, die dem Grabinhaber huldigten und Geschenke brachten. Wenn man sich das Bild in Farbe anschaut, fällt einem auch auf, dass es sich dabei um zwei Leopardenfelle handelt, die rechts und links einer typischen Säule mit Palmblattkapitell aufgehängt sind. Interessant ist auch zu bemerken, dass die Menschen auf diesem Bild sich nicht sonderlich für die „Rakete“ interessieren, denn sie kehren der Rakete alle den Rücken zu und scheinen mit anderen Sachen beschäftigt zu sein. Zwei der Menschen befinden sich sogar in der „Antriebsektion“ und scheinen es nicht weiter wichtig zu finden, denn sie deuten auf die Kartuschen. Abgesehen, dass es sich hier um eine ganz andere Kultur, als die der Sumerer handelt, stammt das Grab aus der 18. Dynastie und somit fast 3000 Jahre nach der angeblichen Verwendung des Dingirzeichen, welches Sitchin hier sehen möchte.

 Fazit

Im Endeffekt kann man hier mal wieder erkennen, wie aus Unwahrheiten eine Geschichte aufgebaut wird, die keiner Untersuchung standhält. Alleine der Umstand, dass man Sitchin glaubte, dass er Keilschrift lesen könne, verleitet viele dazu, Sitchin ungeprüft zu glauben. Interessant ist in diesem Zusammenhang, die Tatsache, dass für die akkadischen Götter das Dingir gar nicht eingesetzt wurde, sondern das AN ein Zeichen, welches einem liegenden Kreuz ähnelt. Erst in babylonischer Zeit wurde auch Dingir vor An gestellt. Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei der Interpretation von Sitchin um ein Fake handelt.  

 

Links

 http://www.sumerian.org/sumerlex.htm

 http://psd.museum.upenn.edu/epsd/index.html

 http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/

 Literatur

  • Sitchin, Zecharia; Der zwölfte Planet. Wann, wo, wie die ersten Astronauten eines anderen Planeten zur Erde kamen und den Homo Sapiens schufen, München 1989

  1. Sitchin, Zecharia; Der zwölfte Planet. Wann, wo, wie die ersten Astronauten eines anderen Planeten zur Erde kamen und den Homo sapiens schufen, München 1989 

  2. Siehe Links