Im Museum Casa de Murillo in La Paz gibt es ein interessantes Ausstellungsstück. Es wird in diversen Prä-Astronautik-Büchern als ein Artefakt beschrieben, das es nicht geben dürfte. Es handelt sich um ein Pergament, das mit verschiedenen Hieroglyphen versehen ist. Das Besondere daran ist, dass es laut der Autoren bei den Inkas keine Schrift im herkömmlichen Sinne gibt, sondern nur die Quipu, eine Art Zahlensystem für die Verwaltung. Dieses Pergament widerspricht somit der gängigen Meinung, dass die Inkas keine Schrift hatten. Vielmehr noch wird die Schrift mit der Rongorongoschrift der Osterinseln oder mit der Schrift der Hethiter verglichen 1. Laut einem Artikel2, auf den sich wiederum andere Autoren beziehen3, war es der Schriftsteller Jacob von Tschudi, der als erster dieses rätselhafte Artefakt entdeckte.

Was die Autoren verschweigen, ist, dass Jacob von Tschudi hinter das Rätsel dieser Hieroglyphen gekommen ist. In einem anderen Museum fand er ein weiteres Pergament, und hier konnte man ihm sehr genau erzählen, woher das Pergament stammte und was darauf geschrieben war. Es handelte sich um eine neu erfundene Schrift, die von einem Indio entwickelt wurde, um den anderen Indios das Lesen und Schreiben in ihrer eigenen Sprache näherzubringen. Tschudi fand auch ein Mädchen, das ihm den Text vorlesen konnte, und übersetzte ihn. Es handelt sich um den katholischen Katechismus4.

 
Das zweite Pergament aus „Reise durch Südamerika“ Band 5, Jakob von Tschudi, Lithographie S.314/315

An dieser Schrift vom Titicaca-See ist nichts Mysteriöses, und man hätte es herausgefunden, wenn man den Bericht von Tschudi zu Ende gelesen hätte. Es scheint fast so, als sollte hier absichtlich ein Mysterium aufgebaut werden, wo es eigentlich gar keins gibt.

Literatur

  • Tschudi, J. v. (1867) Reisen durch Südamerika, Band 5. S.284 und S.314ff (Leider ist in der Google Ausgabe die Lithographie der Schrift nicht komplett eingescannt und kann nur in den Orginalbüchern bewundert werden.)
  • Sitchin, Z. (1990). The lost realms. Owensboro, Ky: Owensboro Volunteer Recording Unit.
    Dunkel, H.: (1995) Die Schriftzeichen am Titicaca-See. In: Ancient Skies 6/96.
  • Dunkel, H.: (1997) Die Schriftzeichen vom Titicaca – in: Däniken, E.v.:Das Erbe der Götter.
  • Habeck, R. (2001). Hochtechnologie der Frühzeit. Wien: Tosa.
  • Habeck R.: (2003)Die letzten Geheimnisse.
 
 

  1. Sitchin, Z. (1990). The lost realms. S.150 

  2. Dunkel, H.: (1995) Die Schriftzeichen am Titicaca-See. In: Ancient Skies 6/96. 

  3. Habeck R.: (2003)Die letzen Geheimnisse. 

  4. Tschudi, J. v. (1867) Reisen durch Südamerika, Band 5.